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Unser Training stinkt

Dieser Beitrag ist am 04.10.2021 in meinem Newsletter erschienen.

Im Geschichtsunterricht hat uns der Lehrer mal erzählt, dass die Adligen früher eigentlich stark gestunken haben. Doch anstatt sich zu waschen, haben sie einfach mehr Parfüm verwendet. Sie konnten es sich leisten und es war eine bequeme Alternative. Die ganze Klasse war von dieser Schilderung angewiedert. Ist das nicht verrückt? Wie kann man auf die Idee kommen ein Gestank-Problem mit Deo zu lösen? Uns allen ist klar dass ich so etwas in der modernen Gesellschaft unerwünscht ist. Außer in Notfällen käme keiner von uns auf die Idee das zu tun oder auch noch stolz darauf zu sein.

Wirklich? Tatsächlich tun wir das aber an mindestens zwei anderen Stellen und sind sogar stolz darauf: Fitnes und Ernährung. Ist das nicht verrückt?

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Warum unser Training stinkt

… und das hat nichts mit Schweiß zu tun. Der Deo-Vergleich erinnert mich leider an unsere aktuellen Trainings- und Ernährungsgewohnheiten. Beginnen wir also mit der Frage, was heutzutage in unserem Training schief läuft.

Wir müssen nicht weit in der Zeit zurück gehen, maximal bis zu unseren Großeltern, um in einer Phase zu landen, in der die Menschen im Durchschnitt körperlich sehr viel aktiver warn. Unzählige kleine und große Helfer unseres modernen Lebens fehlen. Küchengeräte, Baumaschinen oder ein Auto können sich nur wenige leisten. Über zu wenig körperliche Betätigung beklagt sich fast niemand. Auf die Idee, sich jetzt noch zusätzlich in einem Fitnessstudio abzumühen käme niemandem. Schon gar nicht, wenn man es bezahlen muss.

Heute genießen wir einen Komfort, der uns in die körperliche Inaktivität treibt. Bevor wir auf ihn verzichten, nehmen wir lieber zusätzliche Mühen in Form von Geld Zeit und Schweiß auf uns, um einen Ausgleich zu schaffen.

Manche Menschen sind zu faul für Fitness. Aber auch alle, die Fitness betreiben, sind zu faul für ein körperlich anstrengendes Leben. Mich selbst eingeschlossen. Nutze diesen Gedanken, um ein paar Stellen in deinem Leben zu finden, wo du dir bewusst etwas Komfort sparen kannst.

Unsere Ernährung stinkt leider auch

In unserer modernen Ernährung ist es leider nicht anders. Der einzige Grund, warum wir uns überhaupt mit dem Thema herumschlagen müssen ist, weil unsere Ernährung komfortabel geworden ist. Mal abgesehen von ein paar möglichen Allergien und Unverträglichkeit müssen wir auf nichts verzichten. Wir müssen nicht warten oder gar lange hungern. Der nächste Döner oder Burger ist selten mehr als zehn Minuten von uns entfernt. Es muss sich auch niemand mit Lebensmitteln begnügen, die nicht schmecken. Abgesehen von Kindern.

Kurz: Wir müssen nichts mehr aushalten. Ständige Verfügbarkeit stellt das sicher.

Wer langfristig etwas ändern will, muss die Absurdität darin erkennen. Und dann ist die Lösung einfach: Sorge bewusst für Unverfügbarkeit. Gestehe es deinen Mahlzeiten zu, dass sie nicht immer ruckzuck zubereitet werden können. Das dein Lieblingsessen mal nicht in wenigen Minuten auf deinem Keller liegen kann. Das dich nicht jedes Getränk mit feinem Geschmack verwöhnen muss. Das im Schrank neben dem Fernseher eben nicht ein breites Sortiment aus Chips und Schokolade auf dich wartet.

Keine Sorge, wir müssen nicht direkt damit anfangen unser Essen wieder selbst zu jagen. Für den Anfang reicht es aber schon, dem verwöhnten, reichen Kind, das doch irgendwie in uns allen schlummert, nicht immer nachzugeben.

Habe einen tollen Start in die Woche!
Dein Coach Sascha

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