Die mentalen Lasten in deiner Winterjacke

Bitte sag mir, ohne nachzuschauen, was sich gerade alles in deiner Winterjacke befindet. Taschentücher, Lippenpflegestift und vermutlich der eine oder andere Zettel. Nicht der Rede wert, sollte man meinen. Dabei können diese Kleinigkeiten unbewusst für mentale Lasten sorgen, die piesacken, ohne dass du es merkst. Es folgt eine kleine Anleitung, wie du dir von deiner Winterjacke nicht den klaren Kopf nehmen lässt.

Im Podcast anhören:

Eine mentale Last in deiner Winterjacke ist ein Zettel oder ähnliches, den du nach Wochen oder Monaten das erste Mal wieder in den Händen hast und dabei „Hah!“ sagst. Oder ist eher ein „Hah?“ oder „Ah“ oder „hmmm“?

Egal, wie sich das Geräusch anhört, jeder von uns kennt und macht es. Sei es beim Waschen der Jacke oder beim Verstauen der Winterkleidung. Die Situation mutet ja eher possierlich-sympathisch an. Ein kleiner Flashback an eine (hoffentlich) nette Situation rund um den vermutlich wortkargen Zettel. Das soll eine mentale Last darstellen?

Der Zettel befindet sich ja aus einem Grund in deinem Besitz. Als er zu dir gelangt ist, warst du der Meinung, dass noch etwas mit ihm zu tun sei oder er nochmal wichtig werden.

Wie offene Schleifen zu mentalen Lasten werden

Vielleicht bist du beim Lesen dieses Textes bisher ein paar Mal mit den Gedanken abgedriftet. Vermutlich war der Auslöser dafür eine offene Schleife. In deinem Leben fallen dir viele Dinge zu, die erst mal nur ein „Hah“ auslösen. Anfragen, Informationen oder Angebote, die eine Entscheidung von dir verlangen. Stelle dir diese ungetroffenen Entscheidungen wie Schleifen vor, die irgendwo im Hinterkopf festgemacht sind und mit dem anderen Ende im Wind deiner Gedanken flattern.

Eine Quittung ist noch nicht für die Steuererklärung erfasst, die Person hinter der Visitenkarte noch nicht kontaktiert worden und der Gutschein noch nicht eingelöst. Von manchen Zetteln ist dir vielleicht nicht mal klar, was damit denn eigentlich zu tun wäre.

Zu zufälligen Zeitpunkten flattert das lose Ende in dein Bewusstsein und ruft „Du wolltest doch noch eine Entscheidung bzgl. xyz“ treffen. Ja, wolltest du tatsächlich. Aber jetzt gerade passt es nicht. Offene Schleifen fallen einem selten zu günstigen Zeitpunkt ein. Stattdessen wählt der Zufall der Gedankenwinde Situationen, wie das Lesen eines Blogbeitrags, um kurz deinen Fokus zu stehlen. So werden offene Schleifen zu mentalen Lasten.

Wie offene Schleifen nicht mehr flattern

Schleifenmanagement ist einfach und effektiv. Folgende Übung verschafft sofort Linderung: Nimm dir einen Notizblock, egal ob digital oder auf Papier, und schreibe die Schleife auf.

Ein vollständiges Schleifenregister vor sich zu haben ist enorm beruhigend. Statt also nur eine Visitenkarte in der Jackentasche spazieren zu tragen, schreibe dir auf, was es damit auch sich hat. Je nach Situation könnte das z.B. bei einer Visitenkarte bedeuten:

  • Die Person … anrufen und über … sprechen
  • Überlegen, ob die Person … mir bei … helfen kann
  • Kontaktdaten von … in mein Adressbuch übertragen

Den letzten Punkt würdest du dabei nicht wirklich aufschreiben, denn er ist ein No-Brainer und dauer keine zwei Minuten. Nimm dir direkt dein Adressbuch und tragen den Kontakt ein. In den anderen beiden Beispielen hat die Schleife mehr Substanz. Vor allem der Fall, in dem du noch überlegen musst gehört unbedingt auf deine (To-do-)Liste oder in dein Notizbuch. Dazu gleich mehr.

Zunächst halten wir fest: Alle offenen Schleifen müssen erfasst werden. Es ist egal, ob du in einer wichtigen Besprechung von existenziellen Sorgen abgelenkt wirst, oder von der Visitenkarte des Handwerkers, den du immer noch nicht angerufen hast. Auch Lappalien können deinen Fokus von wichtigen Dingen ablenken.

Denke beim Aufspüren offener Schleifen auch an andere, typische Fundstellen, wie deinen Geldbeutel, das Handschuhfach im Auto, die Küchenablage, usw.

Behandle offene Schleifen wie Käse

Damit die Liste aller offenen Schleifen in deinem Leben ihre Magie entfalten kann, musst du sie wie Käse behandeln, das heißt: reifen lassen.

Betrachten wir das am Beispiel „Überlegen, ob die Person … mir bei … helfen kann„. Als dieser Aspekt in dein Leben kam, bzw. die Visitenkarte in deinen Geldbeutel oder Jackentasche, hattest du diesen Gedanken zum ersten Mal. Jetzt wollen wir vermeiden, dass du ihn immer und wieder hast. Deshalb haben wir den Gedanken verschriftlicht. Das war die erste Zutat, um ihn verstummen zu lassen. Immer wenn du nun deine Liste offener Schleifen durchsiehst, wirst du wieder über den Gedanken stolpern. Triggert das etwas bei dir? Vielleicht nicht sofort. Irgendwann schießt dir aber vielleicht ein ergänzender Gedanke in den Kopf „Die Person könnte doch im nächsten Projekt mit dem Kunden Mustermann den Arbeitsschritt 5 übernehmen!„. Glückwunsch, der Gedanke ist soeben gereift.

Nun gilt es sicherzustellen, dass der dieser neue, ergänzende Gedanke nicht nochmal kommt. Das geht am besten, in dem du den Gedanken in deiner Liste ergänzt. Indem wir sicherstellen, dass wir keinen Gedanken zweimal haben, entwickeln sich die Gedanken weiter. Die Schleife bekommt so die Chance, sich zu schließen.

Vertraue dir selbst, um mentale Lasten zu reduzieren

Eine Warnung: Dein Unterbewusstsein lässt sich nicht so leicht täuschen. Würdest du alle Gedanken immer nur aufschreiben, aber nie darauf zurückkommen, verlässt es sich nicht mehr auf die Verschriftlichung. Die offenen Schleifen würden wieder im Gedankenwind flattern.

Beweise dir selbst, dass die Gedanken stumm bleiben dürfen, in dem du regelmäßig die Liste der offenen Schleifen durchsiehst. Einmal pro Woche 5-10 Minuten mit einem Heißgetränk reichen aus. Wenn mir bereits länger im Podcast folgst, dann kennst du das Konzept des wöchentlichen Reviews. Offene Schleifen werden dort gemeinsamen mit deinen sonstigen Ideen und Irgendwann-Mals betrachtet. Das schafft Klarheit im Kopf.

Lass uns das kurz zusammenfassen: Zettelchen, die in dein Leben treten, öffnen Schleifen. Diese Schleifen springen dir regelmäßig ins Bewusstsein und rauben deinen Fokus. Der beste Weg, das zu verhindern, ist die Verschriftlichung. Alle Gedanken, die ersten und alle folgenden, werden notiert und können so reifen. Diese Liste regelmäßig durchzusehen ist dabei unabdingbar, damit deinen Kopf zu beruhigen.

Viele offene Schleifen verstecken sich auch in deinen E-Mails:

Peter und die Paprika

Peter und die Paprika

Vor vielen Jahren ging es einem ehemaligen Arbeitskollegen von mir, nennen wir ihn Peter, nicht gut. Er hat eigentlich nur Mist gegessen, und das auch noch unregelmäßig. Die Folge waren wirklich große Probleme mit seinem Stoffwechsel und Kreislauf. Es ging ihm wirklich sehr schlecht und das sah man ihm auch an.

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Gesunde Ernährung ohne Küche?

Also hat uns Peter in einer Kaffee-Pause um Rat gefragt. Regelmäßiges Kochen war ihm zu anstrengend. Außerdem war er gar nicht sicher, ob er eine Küche in seiner Wohnung hat, geschweige denn Töpfe.

Ja wirklich, er war sich nicht sicher, ob er eine Küche in seiner Wohnung hat.

Zu seiner Ehrenrettung, zumindest teilweise, es war so eine Pentryküche, deren Herdplatten man mit einer großen Platte zudecken konnte. Beim Einzug war die zugeklappt, und die Vermieterin hatte eine künstliche Blume draufgestellt. Dieses Stillleben wollte Peter nicht anrühren, und daher konnte er nicht wissen, dass der eine Küche drunter war.

Aber zurück in die damalige Kaffeepause. Wir suchen eifrig nach Lösungen, die ohne Kochtöpfe auskommen, und die ihm auch schmecken würden.

Die Paprika als Lösung

Einen Vorschlag, den wir ihm unterbreitet haben, war: Paprika. Er mochte Paprika, sogar roh. Die Dinger kann man überall kaufen, und die Lösung zu schien gefunden. Was uns damals nicht klar war: Peter mochte zwar Paprika, was er aber überhaupt noch mochte, waren Lösungen.

Noch am selben Abend hat ihn eine Kollegin auf dem Heimweg mit in den Supermarkt genommen. Dort hat er sich drei Paprika gekauft. Und zwar fast allein. Tatsächlich: Am nächsten Tag war Peter auch entsprechen euphorisch. Es schien so, als sei der erste Schritt getan, um sich künftig vernünftiger zu ernähren. Zwar hatte er von den drei Paprikas noch keine gegessen, aber er war trotzdem glücklich. Genauer gesagt: Er war gerade deshalb glücklich, weil er noch keine gegessen hatte.

Die Paprika als Problem

Nicht mal eine Woche später war von seinem Glück nichts mehr übrig. Auf unsere Rückfrage, wie es mit den Paprikas läuft, bekamen wir eine genervte Antwort, dass er diesen Mist künftig sein lässt.

Was war passiert? Paprikas haben ihm immer noch geschmeckt. Wie man sie bekommt, war ihm auch klar und auch der Aufwand sie zu öffnen und in Streifen zu schneiden war wohl auch noch okay.

Aber

… jetzt hatte er ein schmutziges Messer und einen schmutzigen Teller. Die hätte Peter jetzt spülen müssen.

Außerdem fiel jetzt Biomüll an. Den hätte man ab sofort regelmäßig runterbringen müssen.

O-Ton: Jetzt müsste er nur für die Paprika sein ganzes Leben ändern.

Biomüll runterbringen und ein Messer zu spülen zu müssen, waren ein zu hoher Preis für einen gesünderen Lebensstil. Und damit endet die Tragödie. Für Peter endete sie übrigens einige Monate später im Krankenhaus.

Die Moral

Wer Peter nicht kennt oder kannte, glaubt vermutlich nicht, dass so etwas passiert. Aber es ist wahr und ich habe an keiner Stelle übertrieben oder etwas Neues dazu erfunden.

Was ist jetzt die Moral von dieser Geschichte? Von außen betrachtet ist es leicht über Peter zu spotten. Mir wird es aber immer eine Mahnung bleiben, dass man selbst in den einfachsten Lösungen, noch scheinbar unüberwindbare Hindernisse findet kann, wenn man nach Hindernissen sucht. Fokussiere dich daher immer auf die Lösung, nicht auf das Problem.

Und gleichzeitig: Sei stolz auf das, was du erreicht hast und halte es nicht für selbstverständlich. Es wird immer jemanden geben, für die oder den die Hindernisse, die du gemeistert hast, unüberwindbar scheinen.

Welche Hürde musstest du überwinden, um ein Ziel zu erreichen?

3 Produktivitätswerkzeuge, die jeder kennt, aber keiner nutzt

3 Produktivitätswerkzeuge, die jeder kennt, aber keiner nutzt

Wenn einem die Dinge mal wieder über den Kopf wachsen und alles zu viel wird, hat man selten Zeit sich ausführlich mit Lösungen zu beschäftigen. Also googelt man schnell „Produktivität“, evtl. mit Zusatz „Werkzeuge“ oder „Tipps“ in der Hoffnung auf schnelle Stresslinderung. Unter den Top-3-Ergebnissen sind oft die Eisenhower-Matrix, Time Boxing oder Inbox Zero. Alle drei lassen sich recht einfach erklären und sind fürs Erste schnell aufgesetzt. Dadurch ist der Bekanntheitsgrad der drei Produktivitätswerkzeuge enorm. Wirklich langfristige Erfolgsmeldungen sind aber selten. Ich frage jede:n, der in mein Coaching kommt, welche Werkzeuge sie/er schon probiert hat. Meistens ist mindestens einer der genannten Kandidaten dabei und fast nie wurde die Methode längere Zeit durchgezogen.

Fehlt uns nur der Wille?

Vielleicht ging es dir auch schon so, dass du hoffnungsvoll mit einer neuen Methode gestartet bist, um dann den wachsenden Frust des Misslingens zu spüren. Wo hast du dann die Ursache gesucht? Bei der Methode oder bei dir? War deine erste Vermutung vielleicht, dass du die Methode einfach nicht richtig umgesetzt hast oder dein Wille einfach nicht zu ihrer Verstetigung gereicht hat?

Gute Nachrichten: Es lag nicht an dir. Um das zu erkennen, musste ich aber auch mehrfach durch dieses Tal der Tränen. Wer mit dem Thema Produktivität beginnt, denkt nun mal leider in Werkzeugen. Fabriken werden ja schließlich auch damit effizienter, dass man neue Maschinen anschafft und die Position von Regalen optimiert. Warum sollte das nicht auch bei unserem produktiven Alltag klappen?

Prinzipien schlagen Werkzeuge

Ich verrate dir direkt die Abkürzung: Es sind die Prinzipien, die über den Erfolg entscheiden, und nicht die Werkzeuge. A fool with a tool is still a fool. Oder anders gesagt, weil mir dieser Satz eigentlich zu unhöflich ist: Prinzipien schlagen Werkzeuge.

Es ist auch beim Thema Produktivität – wie so ziemlich überall im Leben – wichtiger, das warum zu kennen, als sich ewig beim was und wie aufzuhalten. Eisenhower, Time Boxing und Inbox Zero sind aber überall mit im Internet erschöpfenden wie-Anleitungen erschlagen.

Die Frage, wie die drei exemplarischen Werkzeuge funktionieren, ist jeweils schnell beantwortet:

  • Die Eisenhower-Matrix sortiert jede Aufgabe in einen von dir Bereichen: Wichtig & dringend, wichtig (aber nicht dringen), dringend (aber nicht wichtig) sowie alles was weder wichtig noch dringend ist.
  • Time Boxing unterteilt den Tag in kleine Boxen und ordnet ihnen feste Tätigkeiten zu bzw. reserviert Zeit für festgelegt Lebensbereiche oder Rollen.
  • Inbox Zero fordert, dass der E-Mail-Posteingang jeden Abend leer, weil man immer schnell und stapelweise eingehende E-Mails klassifiziert hat.

Der Knackpunkt ist jetzt zu verstehen: Warum macht die Eisenhower-Matrix das so? Warum glauben Time-Boxer:innen, dass sie alles so verplanen müssen und warum muss eine Inbox streng auf null sein?

Welche Prinzipien stehen hinter den Werkzeugen?

Bei Inbox Zero mache ich es mir an dieser Stelle einfach: Das steht alles in meinem Buch „Inbox so gut wie Zero“. Schon am Titel erkennst du, dass ich für einen entspannten Umgang mit den Werkzeugen plädiere. Dort nehme ich mir auch viel Zeit, die Prinzipien hinter Inbox Zero zu erklären.

Bei Time Boxing geht es prinzipiell darum, dass man in keine Fremdsteuerung kommt, sondern an denjenigen Dingen arbeitet, die man etwa schon am Beginn der Woche eingeplant hat. Eine Ablenkung von außen um 10:25 Uhr? Geht nicht, da steht schon etwas anderes im Kalender. Für einige funktioniert das wunderbar, die viele artet es aber in Stress aus. Man rennt dem eigenen Plan ständig hinterher und korrigiert Verschiebungen, damit sich die Verschleppungen nicht durch den ganzen Tag ziehen. Für all diese Menschen gibt es eine gute Nachricht: Wenn du es schaffst, besser mit Fremdsteuerung und Ablenkung umzugehen – Stichwort Monkey Management -, dann wird das Werkzeug Time Boxing überflüssig für dich. Ein gutes Störungsmanagement klappt auch mit leerem Kalender.

Schlechte Nachrichten für die Eisenhower-Matrix: Das Prinzip hinter diesem Werkzeug fokussiert sich derart stark auf dringende Aufgaben, dass es kaum noch wert ist, gerettet zu werden. Der Scheuklappenblick für Dringendes hinterfragt zu selten: Dringend für wen? Hier ist besser beraten, wer klare Ziele und Vorstellungen über seine eigene Zukunft hat. Der innere Dialog mit dem Zukunfts-Ich liefert eine bessere Auswahl, welche Aufgabe man als nächstes erledigt, und welche nicht. 

Vertraust du den Werkzeugen?

Vertraust du einem Schraubenzieher? Die Frage mutet seltsam an, ist aber Produktivitätswerkzeugen aber entscheidend, denn Vertrauen ist ein wichtiges Prinzip. Nur wer seinem System vertraut, dass keine wichtige Aufgabe, kein wichtiger Termin und auch sonst keine Verbindlichkeit durchrutscht, kann mit freiem Kopf arbeiten. In der gleichnamigen Podcast-Folge spreche ich vor allem darüber, was unseren drei Methoden fehlt, um Vertrauen zu entwickeln:

Was du für den Moment mitnehmen kannst

Ein Werkzeug oder eine Methode allein bringen selten die gewünschte Erlösung von Stress und Überforderung. Es gilt immer, die Prinzipien dahinter zu verstehen, und schon werden Werkzeug und Methode austauschbar. Dazu ein einfacher Tipp: Frage mehr als einmal warum. Mindestens dreimal. 

Warum habe ich Stress mit E-Mails? Weil ich so viele bekomme! Warum bekomme ich so viele E-Mails? Weil ich so oft im CC stehe! Warum stehe ich so oft im CC? Weil ich die Sorge habe, dass es ohne mein prüfendes Auge schiefgeht.

Du ahnst: Das richtige Werkzeug hat jetzt gar nichts mit E-Mails, sondern mit Delegation und Vertrauen zu tun.

Wenn du jetzt Unterstützung dabei möchtest, fragend zum Kern der Probleme zu kommen, um die richtigen Werkzeuge an die Hand zu bekommen, dann buche jetzt ein Kennenlerngespräch bei mir:

Finde deine Lebensvision mit Solveig Werf

Finde deine Lebensvision mit Solveig Werf

Wenn du immer nur noch effizienter werden willst, dann besteht die Gefahr in eine Spirale eingesaugt zu werden, in der du nur noch versuchst, am nächsten Tag noch mehr Aufgaben zu erledigen. Weg von der Informationsarbeit, hin zur Taktarbeit. Lass uns das vermeiden!
Der beste Weg dazu ist es, deine Lebensmission zu erarbeiten. Das klingt nach einer Mammutaufgabe. Bezogen auf ihre Wirkmacht ist es auch eine gewaltige Aufgabe. Zum Glück gibt es Menschen wie Solveig Werf, die dir genau dabei helfen können.


In der heutigen Podcast-Folge erklärt uns Solveig Werf wie man dabei am besten vorgeht und was es zu beachten gilt. Wenn du diese Folge noch im April 2020 kannst du vergünstigt an ihrem neuen Online-Kurs teilnehmen:

Direkter Link zu ihrem neuen Kurs: 
https://www.hellovisionworld.com/vision-planning-for-life
Solveigs Homepage: https://www.solveigwerf.com

Transkript

Sascha: Das Ziel von aller Produktivität sollte für dich sein, dass du deine Ziele erreichst, dass du deine Lebensmission erreichst und das ganze entspannt und ohne Stress. Und es geht ja nicht darum, noch mehr in noch weniger Zeit zu erledigen. Ja, was ist aber, wenn du deine Lebensmission noch gar nicht kennst? Dann gibt es zum Glück Menschen wie Solveig Werf, die dich dabei unterstützen genau diese Mission/Vision für dich herauszufinden und damit willkommen. Liebe soll weg.

Solveig: Hallo, ich freue mich auch sehr, dass ich da bin.

Sascha: Wir wollen heute also über Missionen sprechen. Wie man findet und welchen Mehrwert Sie haben. In welchem Alter sollte ich denn meine Lebensvision gefunden haben? Kann man das sagen?

Solveig: Ich glaube, das ist immer möglich. Ich habe schon als ich Kind war damit angefangen, mir auszumalen, wie mein Leben so später mal sein wird. Und ich glaube, das machen ja die meisten Kinder. Da ist es dann eben noch der Astronaut oder der der Fußballstar oder so. Irgendwann auf dem Weg zum Erwachsensein verlieren wir das oft wieder. Und vielleicht ist es auch so ein bisschen ein Appell an die Eltern, den Kindern nicht zu sagen: “Ja, ja, also Fußballstar, bleib mal auf dem Teppich, das wird eh nix!” Sondern sie einfach wirklich weiter zu ermutigen, da dranzubleiben.

Sascha: Was war denn dein erster Berufswunsch als Kind? Weißt du das noch?

Solveig: Ich wollte unbedingt Hebamme werden.

Sascha: Jetzt hast du dich aber entschieden, dass du Menschen nicht bei der Geburt helfen willst, sondern in höherem Alter die Lebensvision zu finden. Wann war denn für dich klar, dass du genau das machen willst?

Solveig: Das ist noch gar nicht so lange her. Das weiß ich jetzt ungefähr seit drei Jahren und habe das einfach dann auch Schritt für Schritt in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ausprobiert. Und das kam daher, dass ich einfach selbst in eine ganz falsche Richtung gelaufen bin, und dachte, ich mache Karriere. Da habe ich einfach ganz viel rein gesteckt und dann festgestellt, dass mir diese Richtung überhaupt nicht gut tut und ich letztendlich im Burnout gelandet bin. Also habe ich in meinem ganzen Leben nochmal alles hinterfragt. Was will ich wirklich? Und dann haben Freunde gesagt „Mensch, was machst du da und warum machst du jetzt auf einmal was ganz anderes? Ist ja total mutig und ich habe eigentlich auch keine Freude an meinem Beruf …“. So sind wir dann ins Sprechen darüber gekommen. Und ja, seit drei Jahren ist aus dem Hobby Ernst geworden.

Sascha: Du bist du da aus eigener Kraft aus dem Burnout und der Perspektivlosigkeit rausgekommen!?

Solveig: [00:03:31] Ja, also natürlich habe ich mir auch einen Therapeuten gesucht und ich war auch ziemlich lange krankgeschrieben. Ich habe echt ein Dreivierteljahr auf meinem Sofa gelegen und Löcher in die Decke gestarrt. Da ging es mir echt überhaupt gar nicht gut. Aber auch diese Zeit, die darf mal sein und die braucht es vielleicht auch. Und natürlich hatte ich schon auch jemanden, mit dem ich darüber gesprochen habe. Letztendlich habe ich aber gemerkt, der Therapeut kann mir gar nicht so viel geben, sondern ich muss für mich einfach herausfinden, was mir gut tut und wie ich damit in Verbindung kommen kann.

Sascha: Ich habe jetzt mehrfach gewechselt zwischen Vision und Mission. Ich nehme mal an, dass man das einigermaßen synonym gebrauchen kann!?

Solveig: Also. Ja, also wenn wir jetzt darüber sprechen, dann sehr gerne. Ansonsten ist es schon noch mal, finde ich, da ein großer Unterschied. Denn eine Vision ist ja wirklich ein großes Bild, welches alle Lebensbereiche umfasst. Wie ich leben möchte und was ich bewegen möchte in der Welt. 

Eine Mission zielt ja sehr stark auf den beruflichen Aspekt ab. Ich will Menschen helfen, irgendwas zu erreichen oder ich will die Welt irgendwie verändern und zum Guten bewegen. Das hat jetzt nicht mehr so viel zu tun mit meinem Familienleben, meinem Freundeskreis, meiner meiner privaten Gesundheit.

Die Visionsarbeit, die ich lehre, deckt sozusagen diesen ganzen Kreis ab, das ganze Lebensspektrum. Damit eben das nicht passiert, dass die Leute in so eine Schieflage geraten, wie mir das passiert ist und sich nur noch auf ihren Beruf und ihre Berufung und Mission fokussieren. Daraus kann man auch viel Energie ziehen, aber wenn man so die ganzen anderen Lebensbereiche total vergisst. Dann wird es irgendwann schwer mit der Energie. Und dann wird es ja auch viel schwieriger, auf seiner Mission zu bleiben und seine Mission weiter zu erreichen und fortzusetzen.

Sascha: Okay, ich verstehe den Unterschied. Das bedeutet auch, dass so eine Vision jetzt nicht einfach nur ein griffiger Satz ist, weil sie verschiedene Lebensbereiche umfassen muss. Das ist dann wahrscheinlich eher ein Dokument!?

Solveig: Absolut. Du hast gar nicht so unrecht mit einem Dokument, weil das braucht es auch. Also was bei mir entsteht, wenn man mit mir arbeitet, ist sowas wie ein Projekt-Buch. Also es kommt ein ganzes Buch dabei raus mit den verschiedenen Lebensbereichen und wir gehen in die Tiefe und schauen, was will ich überhaupt? Was ich mir vorstellen kann, so kühn, wie ich nur sein kann, ohne dass ich mal irgendeine Verbindung zu meinem jetzigen Leben herstelle und zu was ich denke, was möglich ist. Und dann geht man eben noch weiter in die Tiefe und schaut: Warum will ich das überhaupt? Ist es überhaupt meins? Manchmal kommen wir da ja auch auf die Idee, Dinge aufzuschreiben, von denen wir nur denken, dass wir sie wollen. Ich sage mal klischeehaft: Heiraten, Kinder kriegen, ein Haus bauen, Karriere machen. Das sind so Sachen, die sind halt in unserer Gesellschaft sehr hoch anerkannt. Aber ist es jetzt auch wirklich das, was der Einzelne will? Und so gehen wir dann immer tiefer und dann entsteht natürlich wirklich schon ein großes Werk; ein Buch eben.

Sascha: Und dieses Buch, oder diese Projekt-Liste, die arbeite ich dann anschließend ab und komme dieser Vision immer näher. Ist das ein Prozess, der ein Ende haben kann?

Solveig: Nein, der sollte kein Ende haben. Denn wenn ich da drangehe und ein Ende haben möchte, dann. Dann fange ich an, in diesem Wenn-dann-Denken zu sein. Dann denke ich, wenn ich meine Vision erreicht habe, wenn ich – keine Ahnung –  meine Berufung gefunden habe, wenn ich erst in meinem Familienleben irgendwie das spüre und das erlebe, was ich gerne erleben möchte, erst dann kann ich glücklich sein. Und das ist ein blöder Ansatz. So eine Vision, die verändert sich ja auch. In der Regel ist es so, je näher wir der Vision kommen, desto größer wird sie. Wir wollen dann noch mehr erreichen und wir wollen uns ja weiterentwickeln. Wir wollen in der Regel nicht irgendwann stehen bleiben und sagen „So, und das war’s jetzt und das will ich jetzt für den Rest meines Lebens“. Sondern wir wollen eigentlich immer mehr oder wir stellen auch auf dem Weg manchmal fest, das ändert sich und wir machen einen Richtungswechsel. Wir merken „Oh, das war ja doch nicht so, also irgendwie macht es mir doch nicht so einen Spaß, wie ich es dachte“. Und dann ist es wirklich blöd zu sagen „Also erst wenn ich das erreicht habe, dann gehe ich in die Vollen, dann bin ich zufrieden, dann bin ich glücklich“. Das ist etwas, auf das ich ganz viel Wert lege, also dass wir während dessen, also auf dem Weg dorthin auch zu sehen: Was habe ich alles schon? Worauf kann ich aufbauen? Was sind meine kleinen Erfolge? Dahin also, wirklich ein Auge dafür zu entwickeln, wie der Weg ist.

Sascha: Also, was du sagst, ergibt Sinn, dass ich, wenn die Vision erreichbar wäre, dann habe ich immer so einen Gedanken: Die eine Sache fehlt mir noch und wenn ich die habe, dann bin ich glücklich. Aber solange ich diese Sache nicht habe, bin ich nicht glücklich. Ich vermute aber, ich vermute aber, wenn die Vision größer wird, dass man dann sie nicht materiell größer werden lassen darf. Es darf dann nicht um das noch dickere Auto gehen, oder?

Solveig: Also es geht sowieso hauptsächlich um das Sein und um das Erleben. Es geht nicht so sehr um materielle Dinge. Genau. Denn wenn meine Vision hauptsächlich materielle Dinge enthält, also auch von Beginn an, dann kann ich ja erst glücklich sein, wenn ich das Auto habe. Also wenn ich den Ferrari will, ich habe aber den kleinen, wackligen Polo. Was dann? Dann finde ich das jedes Mal ätzend, wenn ich diesen Polo fahre. Eine Vision mit materiellen Dingen funktioniert das nicht so gut.

Sascha: Was sind denn so die typischen Kundinnen und Kunden, die zu dir kommen? Haben die eine Gemeinsamkeit?

Solveig: Es gibt mehrere Gruppen. In der Regel haben sie aber gemeinsam, dass sie auf der Suche sind nach mehr Erfüllung, nach mehr Sinn. Da muss es doch irgendwie noch mehr geben. Also Suchende, würde ich sagen. Und ganz oft sind diese Menschen eben auch in solchen in so Umbruchsituation. Entweder ja, haben sie irgendwie zum Beispiel einen Burnout erlebt oder sie haben sich gerade scheiden lassen oder sie. Also in der Regel sind das ja solche Ereignisse, die einen wirklich noch mal auch zum Nachdenken bringen und zum Hinterfragen, was man bisher so in seinem Leben geschafft und gemacht hat und ob das jetzt so der richtige Weg war. Also Menschen, die vor einem Neuanfang stehen und die aber auch gleichzeitig. Suchende sind.

Sascha: Man sagt ja immer so ein bisschen klischeehaft, wenn man sich trennt, dann verpasst man sich eine neue Frisur. Aber das ist natürlich nur Oberflächliches. Aber hier geht es dann um eine tiefgreifende Neuausrichtung. 

Ich kannte als Werkzeuge, um so eine Lebensweise schon hinzuschreiben, Grabrede, die im Buch von Stephen Covey benutzt wird. Und viele Leute sagen immer “Na ja, aber so eine Grabrede zu schreiben, die ist ein bisschen morbid”. Schreiben die Menschen bei dir im Coaching eine Grabrede über sich selbst? 

Solveig: Ich bin sehr zwiegespalten, was diese Methode betrifft, aber was daran definitiv sehr vorteilhaft ist, ist echt mal zu überlegen: Was hinterlasse ich im Sinne von Andenken anderer Leute? Meine Familie, meine Eltern, meinen Partner, meine Kinder? Was denkt meine Freunde? Was? Was fällt denen ein, wenn die an mich denken? Und habe ich den Eindruck hinterlassen, den ich gerne hinterlassen möchte? Unter diesem Gesichtspunkt finde ich das schon sehr, sehr spannend, darüber mal nachzudenken.

Sascha: So, jetzt hast du uns ziemlich am Anfang verraten, dass du auf einem Karriereweg unterwegs warst, bevor du dich neu orientiert hast. Lass uns ganz kurz darüber sprechen, über das Thema Karriere. Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, ist jetzt der Anteil des beruflichen, der Karriere in deiner eigenen Vision stark geschrumpft.

Solveig: Ja, das kann man so sagen. Genau.

Sascha: Und hast du, kann man deiner Meinung nach eine glückliche Lebensbasis oder eine, eine sinnstiftende was auch immer Lebensfunktionen entwickeln, wo die Karriere im Mittelpunkt steht? Hältst du das für vereinbar?

Solveig: Hm, nee, halte ich nicht für vereinbar. Also das geht sicher über einen gewissen Zeitraum mal, aber das kann kein gesundes Leben hervorbringen, wenn ich, wenn ich immer nur meine Karriere im Mittelpunkt habe.

Sascha: Gleiches gilt wahrscheinlich für Finanzen.

Solveig: Also ich würde sagen, das gilt für jeden Lebensbereich. Es ist egal. Wir haben verschiedene Lebensbereiche. Es gibt ja verschiedene Definitionen, wie viele das nun sind. Letztendlich sind es immer so Schlagwörter wie Gesundheit, mein inneres Selbst, meine Beziehungen, meine Karriere und Finanzen und den Lifestyle, den ich so habe. Also das sind so die Schlagwörter, die ich benutze. Und meiner Erfahrung nach müssen diese Bereiche schon gleichwertig behandeln werden. Ich kann das immer ganz gut erklären, wenn man sich ein Behältnis vorstellt, dessen Wände die verschiedenen Lebensbereiche sind, und in diesem Behältnis ist in flüssiger Form deine Energie, dann kann deine Energie insgesamt nur so hoch sein wie die höchste Säule, wie die höchste Wand deines Behältnisses. Ansonsten fließt deine Energie halt irgendwo raus. Deswegen müssen wir sicherstellen, dass wir das insgesamt auf einem guten, ausgewogenen Level halten.

Sascha: Verstehe. Gibt es einen Erfahrungswert, welche Wand bei den meisten Menschen am niedrigsten ist und für den Flüssigkeiten Austritt sorgt?

Solveig: Ja, also in der Regel ist es das innere Selbst. Also, wie gehen wir mit uns selbst um? Wie denn? Das kennen wir alle. Der innere Kritiker. Wie reden wir mit uns selbst? Wie? Wie wertschätzend sind wir einfach? Es ist unterschiedlich ausgeprägt, aber in der Regel ist das der Bereich der. Ähm, ja. Am niedrigsten ist.

Sascha: Also, dass man mit sich selbst zu hart und zu kritisch ins Gericht geht.

Solveig: Ja, genau.

Sascha: Okay. Wie lernt man, dass das nicht mehr zu tun?

Solveig: Es ist natürlich ein Prozess, also nicht von heute auf morgen. Und der erste Schritt ist ja wie immer, das überhaupt erst mal wahrzunehmen. Denn ganz oft passiert ja so was echt im Autopilot und wir merken das noch nicht mal! Also gleich von vornherein schon aufgeben und nicht daran glauben, dass man überhaupt was erreichen kann. Entweder gehe ich zu hart mit mir ins Gericht oder ich traue mir das schon von vornherein gar nicht zu. Und indem ich das erst mal wahrnehme und mir dann aber gezielt überlege: wie hätte ich es denn stattdessen lieber gerne und was kann ich machen? Das erarbeiten wir. Was kann ich machen damit? Damit ich das erreiche? Und natürlich ist das nicht von heute auf morgen, sondern dauert halt seine Zeit.

Sascha: Wie lang arbeitest du so typischerweise mit deinen Schützlingen zusammen? Kann man das sagen?

Solveig: Das ist sehr unterschiedlich. Worauf ich mich jetzt sehr spezialisiert habe, ist der Auftakt. Also erst mal sich dessen bewusst zu werden, was man erreichen will und warum und wie man es dann eben auch erreicht. Und ich gebe da auch ganz viel Struktur an die Hand, wie man auch am Ball bleiben kann. Weil darauf kommt es ja dann an, letztendlich am Ball bleiben muss jeder selber, das kann ja niemand für einen anderen tun. Und ich habe dann schon mal regelmäßig nach einem Jahr oder so noch mal Kontakt, aber das muss derjenige ja dann auch selbst wollen. Also im Prinzip ist erst mal die Hauptarbeit überhaupt diese, also dieser Auftakt, sich dessen bewusst zu werden und so einen Fahrplan mitzugeben.

Sascha: Und wenn jetzt jemand in so einer ganz akuten Phase ist, Burnout, Depression oder sonst irgendetwas, was ist dann der richtige Punkt, um mit dir in Kontakt zu treten, begleitend zu einer Therapie oder im Anschluss an eine Therapie? Kann man das sagen?

Solveig: Auch das ist sehr unterschiedlich. Wenn man jetzt wirklich auf dem im tiefsten Tal seines Burnouts steckt oder einer Depression, dann ist das vielleicht schwierig, einfach da so ein zusätzliches Paket aufzunehmen, weil das erfordert schon viel Konzentration und auch viel Visionsarbeit. Ja, ich blicke in die Zukunft und ich sehe da etwas Tolles, was ich erreichen möchte und bin da sehr kreativ und lasse mich eben nicht runterziehen von Grenzen, die ich mir selbst auferlege. Und auf der einen Seite ist es auch sehr Typ-abhängig und kann Leuten total viel Kraft und Motivation. Mich holt das dann aus dem tiefsten Loch wieder raus. Natürlich nicht sofort, sondern im Prozess. Aber es gibt auch Leute, denen ist das einfach gerade viel zu viel und die brauchen einfach noch mehr Erholungszeit. 

Sascha: Das gefällt mir. Du bist jetzt also kein purer Mindset-Coach, sondern die Leute müssen auch anpacken. Die müssen auch was tun, dass diese Bereiche besser werden. Das diese Wände höher werden von diesem Behälter. ch hätte noch ein Schlagwort, zu dem ich gern deine Meinung hören würde. Und das ist YOLO. You only live once. Fluch oder Segen?

Solveig: Es ist sehr witzig, dass du das sagst, weil ich lese gerade ein Buch. Das Leben ist zu kurz für später. Und es könnte ja sein, dass du demnächst stirbst. Da habe ich immer gedacht, da denkt man ja gar nicht mehr in die Zukunft, sondern lebt nur noch im Moment und nur noch am Feiern und am Genießen. Das gefällt mir nicht so sehr. Natürlich ist das mal okay, aber nicht als grundsätzliche Lebenseinstellung. Und auch da muss halt immer die Mischung sein. Es muss die Mischung sein zwischen Ich koste den Moment aus und plane aber auch für die Zukunft.

Sascha: Genau. Also das war auch immer mein Gedanke. Wenn man es dann zu sehr auf die aktuellen Jahre bezieht, muss man auch im Blick haben, man ist ja aber auch dann nur einmal erwachsen und nur einmal im Ruhestand. Und wenn man dann die Altersvorsorge vergessen hat, ist auch blöd.

Solveig: Genau. Ja, ja, total hast du recht.

Sascha: Das Ganze ist aber wirklich, wie du gesagt hast, ein sehr individuelles Thema. Es kommt da ganz feinfühlig auf die Balance an, dass man also eben nicht ab heute nur noch Yoga am Strand macht, aber auch nicht nur noch für die Unternehmensberatung schuftet, aber auch nicht nur noch verwilderte Kaninchen streichelt für den Naturschutz. Wenn wir jetzt mit dir in Kontakt treten wollen, dann habe ich auf deiner Webseite gesehen, du arbeitest gerade an einem Onlinekurs bzw. an der ersten Version eines Onlinekurses. Erzähl uns doch dazu etwas.

Solveig: Ja, also das Ganze. Das heißt Vision Planning for Life. Und das ist das, was ich jetzt über die letzten Jahre im eins zu eins Coaching gemacht habe. Dieser Auftakt, von dem ich vorhin gesprochen habe, den arbeite ich jetzt gerade als Onlinekurs aus. Und da geht es darum, eben eine ganzheitliche Lebensvision zu entwickeln, damit genau das, was du da gesagt hast, nur noch Yoga am Strand und so, dass das nicht passiert, sondern dass ich mir wirklich alle Lebensbereiche angucke und schaue, was ich da erleben will. Also nicht, was ich haben will, sondern was ich erleben will, warum ich das will und was ich heute schon habe, also worauf ich aufbauen kann und wie ich das umsetzen kann. Ich gebe da ganz, ganz viel Struktur mit an die Hand. Ich habe ein System erarbeitet, mit dem das wunderbar funktioniert. Letztendlich gebe ich immer nur den Rahmen vor. Den Inhalt muss natürlich jeder selbst erarbeiten, weil das für jeden Menschen ganz komplett unterschiedlich aussieht. Und in dieser ersten Version wird es sozusagen als Coaching stattfinden. Ich muss noch genau prüfen, wie ich das mit einer ganzen Gruppe mache. Das ist ja doch noch ein bisschen anders, als wenn ich immer nur eine Person da habe. Deswegen gibt es jetzt gerade die einzigartige Möglichkeit, an diesem Programm sehr vergünstigt teilzunehmen. Das wird später mal rund 400 € kosten. Und jetzt gerade? Kann man für 97 € mitmachen und kann sich auch noch einbringen und hat mich auch live dabei. Es soll am Ende ein automatisierter Onlinekurs dabei herauskommen. 

Sascha: Verstehe. Gibt es da irgendwelche Limitierungen? Also muss man sich bis zu einem gewissen Datum angemeldet haben, oder ist die Anzahl der Plätze limitiert?

Solveig: Genau. Ich habe ein Limit von 50 Teilnehmern gesetzt. Ich will ja auch gewährleisten, dass die Leute alle zufrieden sind und alle das erreichen, was sie, was sie erreichen möchten. Und der Anmeldeschluss ist spätestens am 23. April. Start ist dann der 25. April.

Sascha: Das bedeutet also, wenn man die Folge jetzt hört, kann ich sagen „Leute, wenn ihr dabei sein wollt, beeilt euch!“ Und ich weiß auch aus eigener Erfahrung: Es lohnt sich, so was zu machen, in so was zu investieren und nicht immer nur in die Karriere oder nicht immer nur in die Gesundheit zu investieren. Vielleicht erinnert euch noch an mein Dschungel-Bild: Ab und zu mal auf die Palme zu klettern und die ganze Umgebung im Blick zu behalten. Oder in deinem Bild die Wände dieses Energiegefäßes in Balance zu halten. 

Solveig, vielen Dank, dass du uns diese Einblicke gewährt hast, dass du ein bisschen darüber geredet hast. Das hat da auch noch mal für mich ganz viele interessante Bilder und Gedanken dabei, die ich mitnehme. Freue mich, dass du das mit uns geteilt hast. Deine Kontaktadresse bzw. die die Anmeldemöglichkeiten zu deinem Onlinekurs packen wir natürlich in die Shownotes. Also wer jetzt nicht mitgeschrieben hat, einfach in den Shownotes klicken und dann kommt man zu dir. Und dann würde ich sagen, wünschen wir allen, die zugehört haben, ein paar schöne Tage bis dahin. Und macht’s gut.

Solveig: Tschüss. Macht’s gut. Vielen lieben Dank, dass ich da sein durfte, Sascha. Ciao!