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Warum To-Do-Listen deinen Tagesplan ruinieren können

Stell dir vor, dein Arbeitstag ist vorbei und deine To-Do-Liste ist noch voll mit unerledigten Aufgaben. Was bedeutet das für dich? Ist es ein Zeichen dafür, dass du dich nicht organisieren kannst, oder zeigt vielleicht sogar es, dass dein Selbstmanagement souverän ist? In diesem Artikel möchte ich die Problematik der To-Do-Listen beleuchten und alternative Ansätze vorstellen, die dir helfen, deine Produktivität zu steigern.

Inhaltsverzeichnis

Die Problematik der To-Do-Listen

To-Do-Listen sind weit verbreitet, aber sie können mehr schaden als nützen. Wenn du eine To-Do-Liste führst, schreibst du alles auf, was du glaubst, so bald wie möglich erledigen zu müssen. Das Problem? Du wirst mehr Dinge aufschreiben, als du an einem Tag oder sogar in einer Woche erledigen kannst. Oft kommen neue Aufgaben schneller hinzu, als alte erledigt werden.

Dieses Gefühl, dass du dich zu den Aufgaben bekannt hast, die auf der Liste stehen, führt dazu, dass du unter Druck gerätst. Du versuchst, alles abzuarbeiten, was oft dazu führt, dass du dich überfordert fühlst. In der Praxis wird die To-Do-Liste zu einem heimlichen Kalender, der dir vorgibt, was du alles schaffen musst. Und zwar am besten noch heute.

Die Alpenmethode und ihre Tücken

Ein (früher) häufig zitiertes System ist die Alpenmethode, bei der du deine Aufgaben nach geschätztem Zeitaufwand (bzw. Länge) sortierst und nach Priorität für den nächsten Tag einplanst. Klingt nach durchdachter Organisation, doch kommt mit einem Haken daher. Wenn deine Welt dynamisch ist, was sie für die meisten von uns ist, wird es schwierig, starr an einem Plan festzuhalten. Wenn du beispielsweise auf einer einsamen Berghütte lebst und fünf Renovierungsarbeiten geplant hast, mag das funktionieren. Aber in einer dynamischen Arbeitswelt, wo ständig neue Herausforderungen auftauchen, ist es oft besser, den Plan anzupassen.

Alpenmethode in der Praxis

Flexibilität ist entscheidend

Wenn dir etwas Wichtigeres dazwischenkommt, ist es oft besser, den ursprünglichen Plan zu überdenken. Das bedeutet nicht, dass du jedes Mal, wenn etwas Neues auftaucht, deinen gesamten Plan über den Haufen werfen solltest. Aber wenn du feststellst, dass eine Aufgabe dringender ist als eine andere, dann ist es klug, die Prioritäten neu zu setzen. Zurück zur einsamen Berghütte: Wenn es heute Nacht durch das Dach geregnet hat, dann ist das Abdichten des Lochs jetzt wichtiger als die anderen, gestern gefassten Vorhaben.

Kontextlisten als Alternative

Statt einer To-Do-Liste empfehle ich, Kontextlisten zu erstellen. Diese Listen sind viel flexibler und helfen dir, Aufgaben in dem Moment zu erledigen, in dem du die Möglichkeit dazu hast, spricht der Kontext gerade passt. Zum Beispiel könntest du eine Liste für Anrufe haben, eine für Besorgungen und eine für Büroarbeiten. Wenn du also am Telefon bist, schaust du auf deine Anruf-Liste und erledigst die Aufgaben, die dort stehen. Die vielleicht wichtigste dieser Listen ist die Next-Action-Liste. Auf ihr stehen die nächsten Schritte zu verschiedensten deiner Projekte und Rollen, welche ohne großen Widerstand ausführbar sind. 

Wie du deine Prioritäten richtig setzt

Ein wichtiger Aspekt des Selbstmanagements ist es, Prioritäten zu setzen. Nicht jede Aufgabe, die von außen an dich herangetragen wird, ist wichtig genug, um all deine Pläne nach hinten zu schieben. Lass dich von der Lautstärke deines Umfeldes nicht in die Irre führen.

Mehrmals am Arbeitstag kannst und solltest du die neu hinzugekommen Inputs daher sorgfältig gegen die Einträge auf deinen Listen abwägen. Ein Sprichwort sagt, immer entscheiden zu müssen, ist der Preis der Freiheit. Hier möchte ich es umgekehrt formulieren: immer entscheiden zu können, was wirklich für dich Priorität hat, schafft dir die notwendige Freiheit, um deinen Arbeitstag mit gutem Gewissen zu beenden. 

Prioritäten setzen

FAQ

Warum sind To-Do-Listen nicht effektiv?

To-Do-Listen können überwältigend sein, da sie oft mehr Aufgaben enthalten, als in einem realistischen Zeitrahmen erledigt werden können. Dies führt zu Stress und dem Gefühl, nicht voranzukommen.

Was sind Kontextlisten?

Kontextlisten sind flexible Listen, die Aufgaben nach Kontext gruppieren, z.B. nach Ort oder Art der Tätigkeit. Sie helfen dir, Aufgaben in dem Moment zu erledigen, in dem du die Möglichkeit dazu hast. Die vielleicht wichtigste dieser Listen ist die Next-Action-Liste. Auf ihr stehen die nächsten Schritte zu verschiedensten deiner Projekte und Rollen, welche ohne großen Widerstand ausführbar sind. 

Wie setze ich meine Prioritäten richtig?

Regelmäßige Überprüfung deiner Aufgaben und deren Wichtigkeit ist entscheidend. Setze Prioritäten nach Dringlichkeit und Bedeutung, um sicherzustellen, dass du an den richtigen Dingen arbeitest.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass starre To-Do-Listen, die sich als Befehl verstehen, möglichst heute noch erledigt zu werden, in einer dynamischen Arbeitswelt oft mehr schaden als nützen. Stattdessen ist es sinnvoll, Kontextlisten zu verwenden und regelmäßig deine Prioritäten zu überprüfen. So kannst du deine Produktivität steigern und Stress reduzieren. Denke daran: Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind in der heutigen Arbeitswelt entscheidend.

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