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Der Trugschluss, der dich beim Zeitmanagement ausbremst

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„Das mache ich nächsten Monat, denn dann habe ich (endlich) mehr Zeit!“ Wenn dir dieser Satz vertraut ist, dann hör auf, deinem Zukunfts-Ich mehr Zeit zu verspreche, umm dich in der stressigen Gegenwart zu vertrösten. In diesem Beitrag erkläre ich, warum die Idee, in der Zukunft mehr Luft zu haben, eine klare Illusion ist, welche beiden Lektionen du daraus ziehen solltest und welche einfachen Schritte du heute tun kannst, damit aus guten Vorsätzen echte Ergebnisse werden. 

Warum wir glauben, später mehr Zeit zu haben

Der Hauptgrund ist eine kognitive Verzerrung: die Verfügbarkeitsheuristik. Fragt dich jemand, was diese Woche ansteht, so fallen dir leicht viele Dinge ein, einfach weil sie gerade sowieso präsent sind. Die gleiche Frage für eine Woche im kommenden Monat ist deutlich schwerer zu beantworten. Nicht, weil es dort weniger Termine gibt oder geben wird, sondern einfach weil dir das jetzt noch nicht einfallen will.

Das führt zu der trügerischen Annahme: „In x Monaten habe ich bestimmt mehr Freiraum.“ In Wahrheit füllt das Leben die Lücken zuverlässig: Arzttermine, Einladungen, Meetings, Schulveranstaltungen – und plötzlich ist der leere Kalender doch wieder gut gefüllt. Lass uns daraus unsere Lektionen ziehen.

Lektion 1: Sei vorsichtig mit zukünftigen Zusagen

Wir neigen dazu, die Zukunft abzuwerten (Discounting). Ein heutiges angenehmes Ereignis wirkt wertvoller als dasselbe Ereignis in der Zukunft. Umgekehrt schieben wir Unangenehmes gern nach hinten, weil wir hoffen, dass wir dann mehr Zeit oder bessere Umstände haben.

Das führt zu zwei praktischen Problemen:

  • Wenn jemand heute nach einem großen Gefallen fragt, bist du meist zurückhaltender. Dieselbe Bitte für in einem Monat erscheint plötzlich viel leichter annehmbar, obwohl sich an deiner tatsächlichen Zeitlage nichts ändert.
  • Du verpflichtest dich zu Terminen in der Zukunft, die du in der Realität wahrscheinlich nicht einhalten willst oder kannst. Frage dich deshalb bei jeder zukünftigen Zusage: Würde ich dem jetzt zustimmen, wenn ich heute gefragt würde?

Ein Beispiel aus dem Video: Würdest du eine Wurzelbehandlung lieber heute machen lassen oder erst im Oktober? Natürlich verschiebt man Unangenehmes gern, doch das macht es nicht besser (im Gegenteil bewirkt eine aufgeschobene ärztliche Behandlung eher einer Verschlechterung).

Lektion 2: Wenn es in Zukunft nicht entspannter wird, fang jetzt an

Wenn du davon ausgehen kannst, dass ein Termin in zwei, drei oder sechs Monaten nicht weniger voll, nicht entspannter und nicht einfacher wird als heute, dann ist das ein klares Signal: Jetzt ist die Zeit für Veränderung.

Warte nicht darauf, dass „die Umstände besser werden“. Sie werden es wahrscheinlich nicht von allein. Der richtige Moment zum Handeln ist häufig genau jetzt.

Was du konkret tun kannst

Ich kenne nicht deine individuelle Situation, aber hier sind pragmatische Schritte, die fast immer helfen:

  • Blick in den Kalender: Öffne sofort deinen Kalender, E-Mails und To‑Do‑Listen. Verschaffe dir einen realistischen Überblick über die kommenden Wochen.
  • Die Testfrage: Bei jeder zukünftigen Zusage: „Würde ich das auch für heute annehmen?“ Wenn nein, dann überdenke die Zusage.
  • Blocke echte Zeit: Plane jetzt feste Zeitblöcke im Kalender für wichtige Aufgaben statt vager „irgendwann“-Pläne.
  • Identifiziere die nächsten Schritte: Formuliere für große Vorhaben die allererste konkrete Aktion (z. B. „Termin vereinbaren“, „Recherche starten“) und setze sie sofort oder sehr bald an.

Ein Angebot: Erzähle von deiner größten Herausforderung

Wenn du gerade das Gefühl hast, dir wächst alles über den Kopf: Nutze die Gelegenheit, mir kurz in 5 Minuten deine größte Herausforderung zu schildern. Als Dankeschön für deine Zeit erhältst du eine individuelle Antwort mit Tipps von mir. Dazu habe ich ein Formular bereitgestellt:

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