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Smartphone-freie Urlaubstage: Ein Selbstversuch

Wie ich versucht habe, im Urlaub vom Smartphone loszukommen und was dabei herausgekommen ist. #digitaldetox #urlaub #smartphone #abschalten

Ich war mit dem Grenzen-Ghul im Urlaub. Nein, ich meine damit nicht den Esel.

Wir alle nehmen – ohne einen Moment des Zögerns – unser Smartphone mit in den Urlaub. Das gleiche Smartphone, auf dem wir auch berufliche E-Mails empfangen oder sogar in den Slack bzw. MS-Teams-Chats sind. Selbst wenn dort „nur“ die privaten Messenger installiert sind, ist das alleine schon eine große Anzahl an Benachrichtigungen jeden Tag.

Eben genau das gleiche Smartphone, welches an Arbeitstagen dafür sorgt, dass die Grenze zum Feierabend unscharf, ja sogar regelrecht verschmiert wird. Das ist der Grenzen-Ghul, der seine Kraft aus unserem Always-On bezieht. Genau dieses Smartphone würden wir niemals im Urlaub zu Hause lassen.

Auch ich habe das nicht übers Herz bekommen. Daher war mein Vorsatz, es wenigstens so oft wie möglich auszuschalten. Und nein, der Flugzeug- oder Bitte-nicht-stören-Modus ist keine Alternative. Dazu gleich mehr.

Digitale Achtsamkeit im Always-On-Umfeld

Meine Erfahrung ist, dass das im Urlaub sehr gut geht, wenn man sich auf andere verlässt. Genauer gesagt: Den anderen alles aufwalzt. Google Maps, kontaktloses Bezahlen, schnelle Schnappschüsse, oder einem QR-Code auf einer Info-Tafel folgen geht dann nicht. Natürlich, mit einer EC-Karte oder Bargeld kann ich auch bezahlen. Natürlich, eine klassische Digi-Cam macht auch Fotos und natürlich gibt es auch noch den Straßenatlas. So kommt es ständig zu der Situation, dass ich zum Smartphone in die Hosentasche greifen will, und merke: da ist nichts. Es liegt ausgeschaltet im Handschuhfach. Aushalten muss ich diese Lücke nicht wirklich, denn jemand anderes füllt sie mit seinem oder ihrem Smartphone.

Hätte ich nur den Flugzeugmodus genutzt, wären die Schnappschüsse ja wieder möglich gewesen und mit 2-3 Sekunden Wartezeit nach Verlassen des Flugzeugmodus auch alles andere wieder. Warum habe ich mich trotzdem gegen den Flugzeugmodus entschieden?

Smartphones verändern Verhalten

Weil die pure Anwesenheit des Smartphones mein Verhalten unschön beeinflusst. Alleine weil ich jederzeit meine Benachrichtigungen durch Vibration spüre, gebe ich ihnen auch nach. Viel zu oft. Alleine weil ich mein Telefon in der Hosentasche spüre, greife ich auch oft danach. Vielleicht habe ich die Vibration ja bloß nicht gespürt und eine tolle Nachricht verpasst. Viel zu oft denke ich das.

So auch in dieser Stunde, als ich das Selfie mit Esel gemacht habe. Wie zu erwarten war, war es dann eine Überwindung, das Smartphone nach dem Foto wieder in die Hosentasche zu stecken und meine Aufmerksamkeit dem Esel zu schenken, statt Social Media. Irgendwie finde ich, er hat das verdient. Stellvertretend für so viele andere Dinge im dinglichen, nicht-digitalen, Leben.

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