„Wenn du nicht weißt, warum du etwas tust, dann kannst du niemals genug davon tun.“ Dieser Satz trifft den Nagel auf den Kopf. Wer wirklich Busy Work loswerden will, muss zuerst die Absicht klären. In dieser Folge teile ich Beispiele aus dem Alltag, warum fehlende Intention dazu führt, dass wir entweder endlos schuften oder unsere Zeit in Social‑Media‑Schleifen verlieren — und wie du das ändern kannst.
Das Loch‑Graben‑Problem: Wann Routine in die Endlosschleife führt
Stell dir vor, ich sage dir: „Grabe ein Loch.“ — Ich sage dir aber nicht, wofür. Du weißt nie, wann du fertig bist, also gräbst du weiter. In der Praxis wirkt das lächerlich, aber im Geschäftsalltag ist das genau das: To‑Do‑Listen, die nie leer werden. Vor zehn Jahren, als unser erstes Fitnessstudio startete, war meine Liste kontinuierlich voll. Egal, wo ich hinsah: Aufgaben. Warum? Weil ich nie eine klare Grenze oder eine „Definition of Done“ hatte.
Das gilt besonders für Aufgaben mit abnehmendem Grenzertrag: Blogposts, Instagram‑Stories, SEO‑Arbeit. Je mehr du machst, desto weniger zusätzlicher Nutzen pro Einheit. Ohne Intention schreibst du bis zum Sankt‑Nimmerleins‑Tag. Ein klarer Plan, etwa ein Post pro Woche, ist kein Stillstand, sondern intelligentes Arbeiten.
Paralyse durch Analyse: Recherche ohne Ende
Bei neuen Projekten kannst du unbegrenzt recherchieren. Heutige Informationsflut macht es möglich, dass du dich in Details verlierst. Selbst wenn du denkst, alles gelesen zu haben, kommt das nächste Video, die neue Studie oder ein anderer Blickwinkel. Wenn du kein Kriterium hast, wann Recherche fertig ist, wirst du niemals umsetzen.
Digitale Achtsamkeit: Absicht beim Griff zum Smartphone
Es gibt einen Unterschied zwischen dem gezielten Griff zum Telefon — E‑Mail schreiben, ein Foto für Dokumentationszwecke — und dem ziellosen Scrollen. Bei ersterem gibt es eine Intention und damit ein Ende. Beim zweiten Fall weißt du nie, wann du fertig bist. Diese fehlende Absicht verursacht denselben Effekt wie das Lochgraben: Du bleibst in der Schleife gefangen. Frage dich bei jedem Griff: Warum mache ich das jetzt?
Praktische Regeln, um entspannter produktiv zu werden
- Definiere die Definition of Done: Wann gilt eine Aufgabe als erledigt? Formuliere ein klares Abschlusskriterium.
- Setze eine Frequenz: Bestimme sinnvolle Taktungen (z. B. ein Blogpost/Woche) statt endloser Produktion.
- Recherche begrenzen: Lege eine Deadline oder eine Anzahl geprüfter Quellen fest.
- Absichts‑Check beim Smartphone: Frage vor jedem Öffnen: Habe ich ein Ziel? Wenn nein, schließe die App.
- Fokus auf Next Actions: Nimm die eine konkrete nächste Handlung, nicht tausend kleine, wirkungslose Schritte.
Fazit
Fehlende Intention zerstört Produktivität auf zwei Wegen: durch endlose Busy‑Work‑Schleifen und durch zielloses digitales Konsumieren. Wenn du deine Arbeit bewusst strukturierst und bei jeder Handlung das „Warum“ klärst, arbeitest du nicht härter, sondern gezielter.