Wenn es um Produktivität und Selbstmanagement geht, sind die beiden bekanntesten Methoden GTD (Getting Things Done) von David Allen und die PARA-Methode von Tiago Forte. Beide bieten strukturierte Ansätze, um den Überblick zu behalten und das Leben effizienter zu gestalten. Aber wie gut passen diese beiden Methoden zusammen? In diesem Artikel werden wir uns mit beiden Frameworks beschäftigen, ihre Stärken und Schwächen beleuchten und herausfinden, wie man sie optimal kombinieren kann.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist GTD?
- Was ist PARA?
- Wie passen GTD und PARA zusammen?
- Herausforderungen und Reibungspunkte
- Wie integriere ich beide Systeme effektiv?
- Fazit
- FAQ
Was ist GTD?
GTD ist ein Rahmenwerk, das darauf abzielt, alle Ideen und Gedanken aus deinem Kopf zu befreien und in ein vertrauenswürdiges System aus Listen zu überführen. Der Fokus liegt darauf, Aufgaben zu erfassen, zu organisieren und letztendlich auch zu erledigen. GTD basiert auf fünf Schritten:
- Erfassen: Alle Aufgaben aus dem Kopf, Posteingängen oder anderen Quellen an einem Ort sammeln, der als Inbox bezeichnet wird.
- Klärung: Regelmäig alle Einträge in der Inbox durchgehen und klären, was sie bedeuten.
- Organisieren: Aufgaben in verschiedene Listen einordnen, wie z.B. die „Next Action“-Liste, die Projektliste oder die „Warten auf“-Liste.
- Reflektieren: Regelmäßig überprüfen, welche Aufgaben als nächstes anstehen und wie Projekte weitergeführt werden können.
- Engagieren: Tatsächlich an den Aufgaben arbeiten und sie erledigen.
Was ist PARA?
Die PARA-Methode ist ein System zur strukturierten Ablage von Informationen und Dateien. Sie basiert auf vier Hauptbereichen:
- Projekte (P): Kurzfristige Vorhaben mit einem klaren Ziel und Enddatum.
- Bereiche (A): Lebensbereiche oder Rollen, die Informationen enthalten, die für die jeweilige Rolle benötigt werden.
- Ressourcen (R): Themen, die verfolgt werden und aus denen irgendwann etwas gestaltet werden soll.
- Archiv (A): Alles, was nicht gelöscht, aber auch nicht mehr aktiv benötigt wird.
Wie passen GTD und PARA zusammen?
Die Kombination von GTD und PARA kann äußerst vorteilhaft sein. Beide Methoden unterscheiden sich jedoch in ihrer Herangehensweise:
Die erste Frage zu einer „Sache“ (E-Mail, Flyer, Chat-Nachricht, …) lautet: „Kann ich das ausführen?“ Wenn ja, wird es in GTD auf eine der Listen gesetzt. Wenn nicht, wird es in der PARA-Methode abgelegt.
Diese Unterscheidung ermöglicht es, dass GTD sich auf ausführbare Aufgaben konzentriert, während PARA Informationen organisiert, die nicht ausgeführt werden müssen.
Die Vorteile der Kombination
Die Kombination beider Systeme bringt viele Vorteile:
- Nichts geht verloren – alle Informationen sind an einem Ort.
- Du kommst zügig durch deine Aufgaben, da die benötigten Informationen immer schnell verfügbar sind.
- Beide Systeme sind anpassbar (z.B. auf deine Lieblingsapps) und speziell GTD kann sowohl digital als auch analog genutzt werden.
Herausforderungen und Reibungspunkte
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen, wenn man GTD und PARA kombiniert. Dabei ignoriert GTD die PARA-Methoden größtenteils. David Allen sagt, dass nicht ausführbare Dokumente einfach so abgelegt werden sollten, dass sie wiedergefunden werden können. Wo genau bei GTD zweitrangign. Hingegen gibt Tiago Forte detaillierte Anweisungen, wo diese Informationen abgelegt werden sollten.
Ein Beispiel: In einem Projektordner befinden sich Ideen und Besprechungsprotokolle, die auch Aufgaben enthalten, die wiederum in die GTD-Listen sollten. Es gibt zwei Möglichkeiten, damit umzugehen:
- Aufgaben aus Besprechungsprotokollen in den Task-Manager übertragen.
- Die Aufgaben im PARA-System zu belassen und sie dort verwalten.
Persönliche Präferenzen
Ich persönlich bevorzuge die erste Variante und übertrage die Aufgaben in die „Next Action“-Liste von GTD. Wenn du beispielsweise Bullet Journaling praktizierst, möchtest du all deine Listen an einem Ort haben. Das bedeutet, dass du deine „Next Action“-Liste und die „Warten auf“-Liste in dein PARA-System integrieren möchtest.
Wie integriere ich beide Systeme effektiv?
Die Integration beider Systeme hängt stark von deinen persönlichen Vorlieben und Arbeitsweisen ab. Hier sind einige Tipps:
- Lege deine Listen dort ab, wo du sie am leichtesten findest.
- Du kannst die „Next Action“-Liste auf oberster Ebene in deinem PARA-System ablegen.
- Stelle sicher, dass alle Informationen, die du benötigst, schnell zugänglich sind, egal wo sie abgelegt sind.
Fazit
Die Kombination von GTD und PARA ist nicht nur möglich, sondern kann auch äußerst effektiv sein. Nutze beide Methoden, auch wenn es manchmal knirscht. Das Wichtigste ist, dass du die Listen und Informationen so ablegst, dass du sie leicht findest. Letztlich ist es egal, ob du das System „PARA“ oder „PARAL“ nennst – entscheidend ist, dass es für dich funktioniert.
FAQ
1. Welche Methode ist besser, GTD oder PARA?
Es kommt darauf an, was du für deine Produktivität benötigst. GTD ist besser für die Verwaltung von Aufgaben, während PARA sich auf die Organisation von Informationen konzentriert.
2. Kann ich beide Methoden gleichzeitig verwenden?
Ja, die Kombination beider Methoden kann sehr vorteilhaft sein, um sowohl Aufgaben als auch Informationen effektiv zu verwalten.
3. Was ist der wichtigste Schritt in GTD?
Der wichtigste Schritt in GTD ist die regelmäßige Reflexion, um sicherzustellen, dass alle Aufgaben und Projekte im Blick bleiben.
4. Wie kann ich PARA in einem digitalen System umsetzen?
Du kannst PARA in verschiedenen Apps wie Notion, Evernote oder Obsidian umsetzen, indem du die vier Bereiche als Ordner oder Notizen anlegst.